Alfonso Anzivino
Berblinger Skulptur - UNIKAT
Berblinger Skulptur - UNIKAT
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Ein Denkmal für Albrecht Ludwig Berblinger – den Schneider von Ulm.
Während die 255 Skulpturen ihren Weg in die Welt fanden, blieb ein Gedanke tief in meinem Kopf: der Wunsch, den Schneider von Ulm als Unikat zu gestalten. Anders als bei den Kollektionsexemplaren, die in hoher Stückzahl realisiert werden mussten, konnte ich mich hier auf ein einziges Modell konzentrieren – und ihm all die Details und Eigenheiten geben, die in der Serienproduktion schlicht nicht möglich sind.
Dieses Unikat bedeutete eine neue Herausforderung und eine besonders intensive Art der Hingabe: noch mehr Stunden der Recherche, unzählige Modellierungsschritte, Präzision bis ins kleinste Detail – ein Spiegel meines Anspruchs und meines Herzens.
Wer meine Arbeit kennt, weiß: In jeder meiner Kollektionen gibt es ein Stück, das heraussticht, ein besonderes Highlight, das mehr erzählt, mehr fasziniert. Dieses Unikat war genau so ein Werk – nur zehnfach intensiver, zehnfach herausfordernder, aufwändiger und voller Leidenschaft.
Ein Kunstwerk, das forderte, aber zugleich die Freiheit schenkte, die Seele des Schneiders von Ulm in einem einzigen Werk zu bewahren. So begann eine neue Reise, bei der Zeit, Geduld und Leidenschaft die einzigen Begleiter waren – und bei der das Ziel weit mehr ist als eine Skulptur: ein einmaliges Stück Geschichte, eingefangen in Silber und Bronze.
Mein erster Weg führte mich ins Ulmer Rahtaus, dorthin, wo ein Nachbau des Flugapparates hängt. Skizzen, Fotos und intenstives Studium....
Dann begann die Modellation der großen Flügel. Detailverliebt wie immer, fügte ich feine Streben ein und orientierte mich am Nachbau im Rathaus. Über Bücher und historische Quellen suchte ich mir zusätzliche Informationen zum Gestell, in dem Albrecht Ludwig Berblinger seinen Platz fand.
Nun fehlte noch der Felsen, die Basis, von der er abheben sollte. Frank Munz von der Firma KSV machte sich auf die Suche – und fand einen wahrhaft besonderen Stein. Er meinte, ein einzigartiges Kunstwerk verdiene einen außergewöhnlichen Sockel. Sein Vorschlag, dafür einen Stein aus dem Münster-Steinbruch zu verwenden, ließ mir Gänsehaut über den Rücken laufen. Man stelle sich vor: ein Originalstück, das einst Teil des Ulmer Münsters war – voller Ausdruck, Geschichte und Seele.
Seine Steinmetze formten ihn zu einer stilisierten Adlerbastei – ein wahres Kunstwerk. Ein Fundament, das nicht nur trägt, sondern mit Symbolkraft und regionaler Verbundenheit die Besonderheit dieses Unikates vollendet.
Ein Stück Ulmer Geschichte – neu gedacht
Der in den Sockel des Kunstwerks integrierte Stubensandstein stammt aus dem Ulmer Münster. Es handelt sich um ein historisches Originalstück – ausgebaut im Rahmen von Restaurierungsarbeiten an einer Strebe oberhalb der Kreuzblume. Der Millionen Jahre alte Naturstein erhält im Rahmen dieses Projekts eine neue, künstlerische Bedeutung.
